Bericht Sommerlager Doumailhac, Frankreich

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Da war ich nun… knappe 200 km von der Westküste Frankreichs entfernt, Paris haben wir auch schon längst hinter uns gelassen. Die ca. 440 km von Paris vergingen ebenso schnell wie der vorherige Streckenabschnitt auch, so dass wir gefühlt schneller unserem Ziel ankamen als gedacht. Aber was mache ich eigentlich in diesem kleinen Dorf in Frankreich? Das haben mich auch einige Freunde und Bekannte gefragt. Warum ich den weiten Weg zurück lege und mich für eine Woche in eine unscheinbare Gegend zurückziehe. Ich will es euch sagen: das 6. Modern Arnis Trainingscamp stand an in Doumailhac.

Für mich war es allerdings das erste Trainingscamp, schließlich bin ich erst etwa ein Jahr im Verband. Daher wusste ich auch nicht, was mich erwarten wird – so kannte ich Modern Arnis bislang nur von vielen Lehrgängen, die mal einen mal zwei Tage gingen und teilweise auch unter der Leitung von Gm Datu Dieter Knüttel waren. Umso neugieriger war ich auf das was ich diese Woche erleben würde.
Als wir am Sonntagabend ankamen waren die meisten der 14 Camp-Teilnehmer und deren Begleitungen auch schon anwesend, so dass es erst einmal eine muntere Vorstellungsrunde gab. Schnell wurde klar, dass die meisten sich schon vorher kannten, da sie aus dem gleichen Dojo kamen. Wie erwartet war die Mehrheit der Teilnehmer deutlich höher graduiert, wobei ich nicht der einzige “Anfänger” war, was mich sehr gefreut hat. Aufgrund der Tatsache, dass die Mehrheit schon vor offiziellem Beginn des Camps, das Montag losgehen sollte, da war, gab es spontan noch ein Abendessen seitens der Gastgeber.

Der Montag kam und damit die ersten Trainingseinheiten, die allesamt vom Datu persönlich unterrichtet wurden. Im Prinzip waren die 6 Trainingstage gleich aufgebaut: Morgens nach dem Frühstück die erste Einheit mit Drills, sei es beispielsweise Sinawali, Tapi-Tapi oder Palusot. In der zweiten Einheit, die nach dem Mittagessen stattfand, haben wir uns Gruppen- oder Paarweise dem jeweiligen Prüfungsprogramm gewidmet, um Elemente aus diesem zu lernen, zu üben und zu festigen. In der Nachmittagseinheit gab es dann ausgewählte Themen, wobei wir uns bunt durcheinander mischten, wie in der ersten Einheit. So haben wir uns dann beispielsweise auch mal ausführlicher mit dem Umgang der Macheten/Bolos beschäftigt. Dadurch konnte jeder, der noch nicht so lange dabei ist und noch nicht so weit in den Klasen aufgestiegen ist, auch mal mit einem der Dan-Träger üben, was den Trainingseffekt noch mal intensiviert hat. Mein persönlicher Höhepunkt fand am Samstagmittag statt: Mein Trainingspartner und ich durften uns der Prüfung zur 4. Klase stellen – und haben sie erfolgreich geschafft.

Wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter, sodass wir die meiste Zeit draußen auf der Wiese trainieren konnten und nicht in die alte Scheune ausweichen mussten. Eigentlich haben wir fast die ganze Zeit draußen verbracht, da wir die meisten Mahlzeiten ebenfalls im freien einnahmen.

Das Essen war überwiegend vegetarisch, sonst gab es auch ein paar vegane Speisen. Das war für mich auch ok, auch wenn ich sonst ab und an auch mal Fleisch esse. Das Essen war gut und reichlich. In der Feedbackrunde am Abschluss des Camps hat sich fast jeder dazu geäußert, dass er mehr gegessen hätte als sonst. Das ist ein schönes Zeichen und Lob an die Küche.


Natürlich haben wir nicht nur trainiert (und gegessen). 😉 Es gab zwei freie Nachmittage, die wir mit Ausflügen verbracht haben. Am Mittwoch waren wir in Nontron und haben anschließend die “Grotte de Vilars” besucht, bevor wir uns in Brantôme ein kleines Restaurant am Fluss gesucht haben, um dort zu Abend zu essen. (Ein paar der anderen Teilnehmer haben zwischenzeitlich noch eine Burg besucht.) Am Freitag sind wir zusammen nach Oradour-sur-Glane gefahren. Die Ruine der Stadt zu sehen war beeindruckend. Dies wurde verstärkt durch die Tatsache, dass einige von uns zuvor noch durch die dazugehörige Ausstellung zum geschichtlichen Hintergrund gegangen waren. Der Anblick der Ortschaft kann ich nicht in Worte fassen, dazu muss man einfach da gewesen sein und sie gesehen haben.

Die Abende sind dann in gemeinsamer Runde gesellig ausgeklungen. Mal wurde ein Film geschaut, mal etwas gespielt oder auch nur geredet, wobei die Zeit wie im Flug verging.

Einzelne sind aufgrund der langen Wegstrecke nach Hause bereits im Tagesverlauf am Samstag abgereist, der Rest von uns hat sich am Sonntag nach dem Frühstück auf den Weg gemacht.

Abschließend kann ich sagen: Schön war es! Ich habe viel gelernt und mich deutlich verbessert. Die Atmosphäre dieses kleines Dorfes in dem wir eine Woche verbracht hatten war einfach passend. Ob ich die anderen Camp-Teilnehmer wieder sehen werde? Wer weiß? Ich hoffe es. Ich habe auf jeden Fall vor, das nächste Mal wieder mit zu kommen, wenn es zeitlich passt.


Vielen Dank auch an Wolfgang und Petra, die als Gastgeber für eine sehr angenehme Atmosphäre sorgten.

(C) Text: Christine K., 09/2014
(C) Fotos: Datu Dieter Knüttel, 09/2014

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