10. FMA Festival in Nasugbu / Philippinen

Das 10. FMA Festival war ursprünglich für das Jahr 2020 geplant. Coronabedingt wurde es auf 2022 verschoben und musste dann erneut abgesagt werden. Nach 6 Jahren Pause konnte das Festival nun endlich in diesem Jahr stattfinden: vom 26. Februar bis 2. März 2024 im Canyon Cove Beach Resort in Nasugbu (Provinz Batangas) auf den Philippinen. Insgesamt nahmen ca. 140 Personen aus über 25 Ländern am Camp teil. Der DAV war mit 22 Teilnehmern/innen vertreten.
Am Wochenende vor dem Festival fand in Intramuros (Manila) das 3. Matti Gathering statt. Zu diesem Event kamen mehr als 160 Trainierende, viele davon auch von lokalen Arnis-Gruppen aus der Gegend um Manila.
Am Sonntagabend vor Beginn des Festivals fand im Heritage Hotel in Manila die 2. Bayanihan Night statt.
Alle drei Events waren sehr gut organisiert, die Atmosphäre während des Trainings und in den Pausen war wie immer familiär und sehr kooperativ, trotz der kulturellen Unterschiede aus mehr als 25 Nationalitäten.

Hier sind ein paar Berichte von Teilnehmern des DAV:

Mein erster Besuch auf den Philippinen, um beim 10. FMA World Festival teilzunehmen – von Michael Hackstein

Michael Hackstein, 2. Dan Modern Arnis

Mein Name ist Michael Hackstein, ich trainiere Kampfsport seit dem ~ 10 Lebensjahr (Judo, Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu & WT) und habe Datu Dieter Knüttel bereits vor vielen Jahren bei einem der vielen Ju-Jutsu Lehrgänge in Köln erleben dürfen. Vor 8 Jahren habe ich dann das Training beim KSC Manila angefangen und darf mittlerweile den 2. Dan tragen. Den Jugendwunsch einmal in Asien bei den Großmeistern vor Ort zu trainieren habe ich mir dann im Februar 2024 erfüllen dürfen und ich war und bin immer noch sehr begeistert und beeindruckt von dieser tollen Reise.

Am 22.02.2024 war es dann endlich so weit, wir flogen mit 4 Teilnehmern vom DAV von Düsseldorf aus nach Manila, wo wir gleich von einer FMA-Delegation am Flughafen abgeholt und erstmal zum Hotel gebracht wurden. Nachdem wir die Koffer verstaut und Geld gewechselt hatten, haben wir uns in Manila das sehr schöne Fort Santiago sowie das dazugehörige Museum, was auch die Lebensgeschichte von Dr. Jose Rizal erzählt, angeschaut. Abends haben wir uns dann mit den weiteren DAV-Mitgliedern zum Abendessen getroffen und einen netten Abend gemeinsam verbracht. (wir waren insgesamt 22 Teilnehmer vom DAV).

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück auf zur Sportuniversität von Manila, wo das 3te MATTI Gathering (MATTI= Modern Arnis Tapi-Tapi International) Samstag und Sonntag stattfand.

Hier wurden parallel 4 Trainingseinheiten angeboten und wir konnten uns aussuchen, bei welchem Referenten wir trainieren wollten. Sehr gefreut habe ich mich auch darüber, Alex aus Bremen und Tom aus München, mit denen wir die letzte Dan Prüfung gemacht hatten, wiederzusehen. Am Sonntag gab es noch eine Ehrung der Schwarzgurte und in einer Zeremonie wurde das Wissen der Großmeister durch eine Kerze und Gürtel 😉 weitergegeben.

Bayanihan Night im Heritage Hotel Manila

Der krönende Abschluss am Sonntag war dann die Bayanihan Night im Heritage Hotel, in der es unter anderem viele Ehrungen, Vorführungen, einen Film zu den philippinischen Kampfkünsten sowie leckeres Essen gab.

Am Montag früh ging es dann von Manila weiter zum Canyon Cove Resort in Nasugbu, Batangas, wo das 10. FMA World Festival ausgerichtet wurde und wir mit Trommeln, Blumenketten und Fruchtshakes empfangen wurden.
Gegen Nachmittag gab es dann noch eine erste gemeinsame Trainingseinheit, speziell mit dem Ziel mit vielen Partnern zu trainieren, die man eben nicht kennt.

Somit kam ich mit Sportfreunden aus Saudi-Arabien, Brasilien, Kasachstan, Frankreich, Spanien, Italien, Japan, USA und vielen weiteren Nationen zusammen und man kannte sich im Hotel bereits nach der ersten Trainingseinheit, besser geht es nicht. Abends gab zum Ausklang des Tages ein nettes Grillbuffet am Strand mit einer schönen Feuershow.

Am Dienstagmorgen ging es dann bereits ab 08:00 weiter (immer 3 Trainingsgruppen parallel) und der Trainingstag endete um 18:00 mit vollem Kopf und sehr viel neuem Input.

Am Mittwoch stand ein Ausflug unter anderem nach Taal an, wo wir die größte katholische Kirche besichtigt haben, sowie das Haus eines Industriellen, 2 Verkaufsstände für philippinische Messer, Macheten und Schwerter, welcher vermutlich den höchsten Umsatz des Jahres an diesem Tag gemacht hat und viele Sportler mit schönen Andenken sehr glücklich gemacht hat.

Zum Abschluss der Tour haben wir noch auf dem Berg Laurel zu Mittag gegessen, um uns den Vulkan von Taal von oben anzuschauen, bevor es dann wieder zurück ins Resort ging. In der Abendsonne gab es dann noch ein Fotoshooting bei Sonnenuntergang, der allen DAV-Mitgliedern wunderschöne Urlaubserinnerungen beschert hat.

Training am Strand mit SM Sven Barchfeld

Donnerstagmorgen ging es dann wieder in 3 parallelen Gruppen um 08:00 Uhr weiter mit dem Vormittagstraining am Strand mit Einzelstock, Doppelstock sowie Messeranwendungen, nach dem Mittagessen wurden dann die Nachmittagseinheiten mit Panatukan, Espada y Daga und weiteren Themen aufgrund der Sonne weiter in der klimatisierten Halle trainiert.

Freitag, am letzten Trainingstag, gab es für die DAV-Mitglieder noch einmal ein weiteres Fotoshooting morgens am Strand, diesmal in der Morgensonne. Das Vormittagstraining wurde wieder am Strand durchgeführt und wie Donnerstag bereits nach dem Mittagessen in die klimatisierte Halle verlegt.
Zum Abschluss des 10. FMA-Festivals gab es noch einmal eine Gala, an der verschiedene Ehrungen durchgeführt wurden, es gab Vorführungen der Großmeister, verschiedene Filme über die Philippinen sowie eine Ehrung der verstorbenen Großmeister der letzten Jahre.

GM Datu Dieter Knüttel während der Gala Night des FMA Festivals

Auch hier gab es wieder ein sehr umfangreiches und sehr leckeres Buffet und der Abend wurde entspannt mit den neu kennengelernten Sportsfreunden bei Gesprächen ausklingen gelassen.
Am Samstag stand dann leider schon die Rückreise an, aber ich bin sehr glücklich diese Reise gemacht zu haben und habe viele nette Menschen, neue Trainingsimpulse und sehr schöne Eindrücke gewonnen. Das DAV-Sommerlager ist auch von vielen Teilnehmern sehr positiv erwähnt worden, so dass ich mich entschlossen habe, hier ebenfalls einmal teilzunehmen. Was mir ebenfalls stark in Erinnerung geblieben ist wie respektvoll und zuvorkommend die Mitglieder vom DAV behandelt wurden und welches hohe Ansehen unser Bundestrainer Datu Dieter Knüttel auf den Philippinen genießt, es war beeindruckend dies erleben zu dürfen.

Text: Michael Hackstein

Fotos: Michael Hackstein, Dieter Knüttel

10. FMA-Festival – von Marcus Rausch

Marcus Rausch, 5. Dan Modern Arnis

Schon aufregend, so eine Reise. Seit 10 Jahren möchte ich auf die Philippinen.

Beim ersten Mal sind alle abgesprungen mit denen ich hier her wollte. Beim zweiten Mal: Corona. Und jetzt bin ich hier, mit mehr als nur liebgewordenen Menschen: Freunden. In jeder Hinsicht! Und das durch einen fantastischen Sport: Modern Arnis!

Wir sind schon ein paar Tage vorher angekommen, um auch am MATTI Event teilzunehmen und auch wegen des gefürchteten Jetlags. Der machte aber keine Probleme und verhielt sich unauffällig 😉
Dafür hatten wir Zeit Manila kennenzulernen und den Vulkan Taal. Eine sehr aufregende Zeit für mich, da alles so anders ist als zu Hause. Sprache, Menschen, Klima, Verkehr usw. Tatsächlich kommt man mit den Einheimischen sehr gut zurecht. Wirklich freundliche Menschen und immer hilfsbereit (zumindest die, die wir kennengelernt haben).

Das Klima ist auch (trotz der Hitze) gut auszuhalten. Ein kühles Bad im Meer hilft da sehr und beim Verkehr lasse ich lieber fahren, sicher ist sicher.

Das MATTI Event war eine schöne Veranstaltung. Ich habe alte Freunde wiedergetroffen und neue Freunde kennengelernt. Es war interessant zu sehen, welche kulturellen Unterschiede es in den klassischen Stilen gibt, was auf dem MATTI Event sehr gut dargestellt wurde. Mein persönlicher Höhepunkt war die DAN-Anerkennungszeremonie, auf eine traditionelle philippinische Art (mehr darf ich nicht verraten).

Nach dem MATTI Event fand die Bayanihan Night statt. Eine sehr schöne und interessante Gala mit verschiedenen Darbietungen diverser Stile, Reden und Ehrungen. Unter anderem wurden Großmeister Datu Dieter Knüttel, Senior Meister Sven Barchfeld und Senior Guro Jörg Karpa die Auszeichnung „Hero of FMA“ verliehen (nochmal: Herzlichen Glückwunsch dazu). Außerdem wurde, extra für diesen Abend, ein Film produziert, der die sinnbildliche Entstehung der Philippinen darstellte. Ein sehr schöner Abend.

Das beschreibt auch mein Fazit für den gesamten Urlaub. Es war eine schöne Reise mit allen Höhen und Tiefen, aber schön. Ich bin gespannt, wann ich es nochmal schaffe auf die Philippinen zu reisen. Ich hoffe wir sehen uns alle auf dem Sommerlager, denn nach dem FMA Festival ist vor dem Sommerlager und umgekehrt.

Also bis bald, Marcus.

10. FMA-Festival – Eindrücke von Michael Thoß

Michael Thoß, 2. Klase Modern Arnis

Montag: Früh morgens trafen wir uns an der Bushaltestelle, um in den Reisebus vom FMA-Festival zu steigen.

Die Bustour von Manila nach Nasugbu lief recht reibungslos. Nach einer etwas verzögerten Startzeit von 09:30 statt geplanten 08:00 Uhr und einer eingeschränkten Sitzposition, da der Bus nicht für große Europäer gebaut war, kamen wir gegen Mittag im Hotel an.

Dort wurden wir recht herzlich begrüßt mit einer Halskette aus Blumen, einem Willkommensgetränk und Livemusik einer Pauken- und Trommel-Band. 

Kurz darauf bekamen wir unsere Trainingsausrüstung und unsere Zimmerkarten. Danach hatten wir noch etwas Zeit uns einzurichten und die Hotelanlage zu erkunden. Nachdem sich alle umgezogen hatten und sich in der Trainingshalle eingefunden hatten, fand das Kennenlerntraining statt. Es begann mit Aufwärmübungen und einer Vorstellungsrunde der Trainer. Insgesamt waren ca. 140 Arnisadores aus 26 Ländern anwesend, alle voller Vorfreude etwas Neues zu lernen.

Nach dem Kennenlernen gab es Abendessen mit BBQ am Strand, bei der uns eine nette Gesangseinlage und eine imposante Feuershow geboten wurden.

Dienstag: Die erste richtige Trainingseinheit nach dem Anreisetag begann damit, dass wir in drei Gruppen aufgeteilt wurden: In der ersten Gruppe befanden sich die Farbgurte, in der zweiten Gruppe 1. und 2. Dane und in der letzten Gruppe dann alle Teilnehmer/innen ab dem 3. Dan. Jeder Gruppe wurde einer von drei Trainern zugeteilt und nach jeweils einer Stunde wechselten die Trainer die Gruppe, sodass jede Gruppe mit jedem Trainer trainieren konnte. So bekam jede Gruppe einen Eindruck von jedem Stil der Trainer.

Nach der Mittagspause begann das Ganze mit drei neuen Trainern von vorne.

Größtenteils begann jede Einheit damit, dass der Trainer vor der Gruppe etwas vorführte, was als Grundlage diente und worauf der Trainer dann aufbauen konnte. Zum Beispiel wurde mit Single Sinawali im Tapi Tapi angefangen und dann wurden Schritt für Schritt die Eingänge ins Medio und Corto gezeigt. Dazu kamen dann noch ein paar Hebel und Entwaffnungen und zum Abschluss noch ein Trapping der Waffenhand des/der Geführten.

Mittwoch: Heute wurde statt des Trainings eine Bustour zur Stadt Taal und zu einer Balisong Fabrik angeboten.

Da unsere kleine Gruppe den Taal See schon ein paar Tage zuvor besichtigt hatte, ließen wir diese Tour aus und machten unsere eigene Tour mit dem Tricycle zum nahegelegenen Ort, um dort Land und Leute kennenzulernen. Den Nachmittag verbrachten wir dann am hoteleigenen Strand und schnorchelten über das am Ufer liegende Korallenriff.

Donnerstag: Nach einem ergiebigen Frühstück mit Pancake und Omelette begann unser morgendliches Training am Strand unter schattigen Palmen. Die dritte Trainingseinheit wurde dann aber aufgrund der Mittagshitze wieder in die Halle verlegt, da es auch nur noch wenig Schatten gab.

Als das Nachmittagstraining sich dem Ende neigte, machte Datu Dieter den Vorschlag ein paar Fotos am Strand zu machen mit dem Sonnenuntergang als Hintergrund. Also trafen wir uns alle an der Strandbar um für die Kamera zu lächeln. Dann ging es zum Abendessen.     

Freitag: Der letzte Tag im Camp begann wieder mit einer Trainingseinheit am Strand nach dem Frühstück. Es folgten daraufhin viele kleine Fotosessions und ein großes Gruppenfoto mit der Hotelanlage im Hintergrund. Zum Nachmittag bekamen wir spontan Besuch vom Trainer einer Kampfsportakademie aus Gießen. Der Trainer, selbst Filipino, lebt in Deutschland, fährt aber, wie so viele, in der Welt umher, um sein System vorzustellen. Sehr inspirierend.

Nach dem Training ging es zurück auf unsere Zimmer, um uns für die Gala hübsch zu machen. Bei der Gala gab es ein großes Büfett, viele Urkunden und Vorführungen der Großmeister. Zum Tanzen kam es für unsere kleine Gruppe nicht mehr, da wir am nächsten Morgen um 2 Uhr vom Hotel abgeholt wurden, um uns zum Flughafen zu fahren.

Wir sind dann noch 2,5 Wochen auf den Philippinen geblieben, um Urlaub zu machen.

Sportliche Grüße

Michael Thoß

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