7. FMA Festival in Subic

Vorweg ein Rat für’s Leben von jemandem, der weiß wovon er redet: “Manchmal ist es besser zu sehen, anstatt nur zu fühlen” Aber dazu gleich mehr.

Das 7. FMA Festival wurde diesmal im März durchgeführt, statt wie sonst im Sommer. Die Gründe dafür waren das bessere Wetter (keie Regenzeit, kein Monsun Regen), Reisen nicht in der Haupt-Urlaubszeit und dadurch günstigere Flüge. Man muss sagen, es hat geklappt. Das Wetter war sehr schön mit 28-30° und nicht so luftfeucht. Und es waren etwa so viele Teilnehmer/innen da, wie sonst auf den Camps die im Sommer stattfanden.

Doch nun von Anfang an. Da mein Flug am Donnerstag morgen um 10:15 Uhr ab Düsseldorf los ging, habe ich am Mittwochabend in Dortmund meine Sachen gepackt, schnell das Ticket und den Pass in die Sommerjacke gepackt und die Fahrzeugpapiere für Sascha zu Hause gelassen. Das ging alles relativ schnell, und dann ab nach Essen Training geben und bei meinen Eltern in Essen (Halber Weg von Dortmund zum Flughafen nach Düsseldeorf) übernachten. Noch mal gefühlt ob alles da ist und es war alles da.

Donnerstag morgen Taxi zum Flughafen alles rechtzeitig und alles ist gut. Dann habe ich mich in der Schlange für meinen Flug zu einchecken angestellt. Kurz bevor ich dran war, noch mal eben das Ticket und den Pass rausholen. Da habe ich mich gewundert: “Warum habe ich denn meine Fahrzeugpapiere dabei?” Und wo war der Pass??? WO WAR DER PASS??? Nach einiger SEHR hektischen Suche stellte ich fest, daß ich wirklich die Fahrzeugpapiere statt des Passes mitgenommen habe. Ich hatte in der Jacke gefühlt das alles da war. Da die Papiere die gleiche Größe Farbe haben, ist es mir beim flüchtigen Einpacken nicht aufgefallen! In großer Hektik und Panik habe ich dann zu Hause angerufen und gebeten zu schauen, ob mein Pass zu Hause ist. Nach einigem Suchen hatte Sascha den Pass tatsächlich gefunden. Er war in einer anderen Jacke gewesen, die ich vorher in Israel mit dabei hat. Dort waren natürlich die Fahrzeugpapiere nicht mit dabei gewesen. Es waren noch etwa 75 Minuten Zeit, bis zum Ende des Eincheckens. Ich sagte zu Sascha: “Komm bitte sofort nach Düsseldorf und bringe den Pass mit!” (ca. 100 km).

Konnte klappen. Nach etwa 45 Minuten rief ich Sascha an, in der Hoffnung, dass er schon die Hälfte des Weges bis Essen geschafft hat. Dummerweise stand er noch in Dortmund an einer Ampel: Berufsverkehr! Da wurde mir klar, er würde es nicht mehr schaffen. Ich habe bei der Bundespolizei nachgefragt, ob man mir einen Ersatzpass ausstellen können, aber das ging nicht. Sascha kam letztendlich 45 Minuten zu spät an (Nicht seine Schuld. Der Berufsverkehr!) Der Flieger stand noch, aber ein einchecken war nicht mehr möglich. Ich hatte den Flug verpasst. Nach der ersten Panik kam dann das rationale denken: Was nun? Der erste Gedanke war, dass ich und neues Ticket kaufen muss, was aber natürlich viel viel teurer sein würde. Die Angestellten am Flughafen haben sich sehr viel Mühe gegeben und so konnte ich meinen Hinflug von Donnerstag vormittag auf Freitag abend umbuchen. Das hat zwar auch noch ordentlich gekostet, war aber deutlich billiger als ein ganz neues Ticket. So kam ich dann einen Tag später an, aber die Teilnahme am Camp war gerettet. Also: schaut nach, ob ihr Euren Pass dabei habt und fühlt nicht nur in der Tasche, ob er wohl da sei! Diese Erfahrung kann ich niemanden empfehlen.

Nun gut Freitag abend, problemloser Flug von Düsseldorf nach Abu Dhabi und dann weiter nach Manila, wo ich von GM Rene Tongson abgeholt wurde. Wir sind dann erstmal ins Hotel gefahren. Dort habe ich dann noch von 0:00 Uhr bis 2:30 ein kleines Schwätzchen mit meinem Schüler Max Ushkov, 2. Dan aus Moskau, gehalten, bevor es dann endlich ins Bett ging. Am Sonntag morgen bin ich dann in den Rizal Park gegangen, wo ich GM Rodel beim Training zugeschaut und etwas gefilmt habe.

Anschließend haben wir uns alle getroffen und sind mit dem Bus zusammen nach Subic, den Ort des 7. FMA Festivals gefahren. Das Hotel in Subic war prima. Es hatte einen großen Trainingsbereich, den wir morgens, wenn er noch im Schatten lag, gut zum Training benutzen konnten. Nachmittags konnten wir in einer offenen Halle ohne Wände trainieren, wo der Wind wehte so dass es auch dort sehr erfrischend war. Das Hotel lag direkt am Wasser, wir hatten einen netten Frühstücks- und Mittagessen-Raum und ein Restaurant, das auch direkt am Wasser lag. Dort gab es hervorragende Ananas und Mango Shakes, von denen man abhängig werden konnte. Ubd dass das Essen auch lecker war, hat auch nicht geschadet. Die Organisation des Camps lag bei Paulo Motita und Ginalyn Relos, die es schon mehrfach organisiert hatten. Diese Organisationserfahrung merkte man. Das Camp lief wie geschmiert. Der Trainingsablauf funktionierte, die Zeiten wurden gut eingehalten und alle haben immer dann unterrichtet wenn sie dran waren. Es wurde Vormittags und Nachmittags jeweils 3 Trainingseinheiten mit einem anderen GM angeboten und die Abende waren zur freien Verfügung.

Während des Camps haben die folgenden Großmeister und Meister auf dem Camp Unterricht gegeben:
»GM Cristino Vasquez, Espada y Daga und Trapping
»GM Rodel Dagooc Dagoog Agnos System, DAS
»GM Rene Tongson Abanico Tres Puntas
»GM Samuel Bambit Dulay Doppelstock Tapi Tapi und klassische Stile
»GM Datu Dieter Knüttel Tapi-Tapi und waffenlose Messerentwaffnungen
»GM Max Pallen Singko Teros System
»GM Tuhon Ray Dionaldo Punyo Mano Dril 2:1 und Panatukan mit Messer ziehen
»GM Bram Frank Einsatz des Presas Bolo und Messertechniken
»GM Jürg Ziegler Hebelkette waffenlos
»GM Jerson Tortal Waffenlos gegen Messer auf Basis des Messer-Tappings
»Senior Guro Sven Barchfeld Sinawali: 2 Personen gegen 1 Person
»Dayang Edessa Ramos Kerambit
Ein sehr breit gefächertes Programm, dass die Vielfalt des Arnis repräsentierte.

Mittwoch vormittags haben wir einen sehr interessanten Ausflug in den philippinischen Dschungel gemacht, in dem uns auch demonstriert wurde, was man alles aus Bambus machen kann. Löffel, Gabel, Teller, Kochtöpfe etc. Und wie man mit Bambus in 2 Minuten Feuer machen kann. Sehr beeindruckend. Außerdem zeigte er uns eine wasserspeichernde Liane aus der man trinken konnte, eine Liane die man als Haarschampoo nutzen konnte (mit Wasser hat es geschäumt und gerochen wie Seife), wie Rattan und Bahi natürlich wächst und noch einiges mehr, was zum überleben im Dschungel nützlich sein kann. Auch alles sehr interessant.

Am Ende des Camps fand noch die Gala-Night mit einem für mich sehr erfreulichem Ereignis statt. Aber davon wird euch Sven berichten:

Vom 16. bis 20. März fand in Subic/Philippinen das 7. FMA World Festival statt, bei dem Teilnehmer aus der ganzen Welt, z.B. Japan, USA, Kanada, Nepal, Arabien, Europa und natürlich den Philippnen, für Training und Austausch zusammenkamen. Darunter auch 11 Mitglieder des DAV (ein eigener Bericht dazu kommt in Kürze).

Zum Abschluß des Festivals wurde eine Gala Night abgehalten, bei der neben Vorführungen, Reden und gutem Essen auch Ehrungen verteilt wurden. Nach den allgemeinen Ehrungen an alle anwesenden Großmeister gab es eine Überraschung für unseren Bundestrainer. Der Council of Modern Arnis Grandmasters der Philippinen verlieh Datu Dieter den Lakan Siyam (9. Dan) Modern Arnis und hob ihn damit auf dieselbe Stufe, wie sie fast alle anderen Mitglieder des Councils selbst haben.

Herzlichen Glückwunsch, Datu Dieter, zu dieser außergewöhnlichen Ehrung!

Insgesamt haben knapp 40 Teilnehmer aus zwölf Ländern am Camp teilgenommen, und zwar aus: Kanada, USA, Mexiko, England, Deutschland, Schweiz, Österreich, Russland, Japan, Hongkong, Thailand und den Philippinen.
Der DAV war mit 11 (9 aktiven) Teilnehmer/innen aus Dortmund, Berlin, Dresden, Holte Stukenbrock, Dornbirn und Hong Kong vertreten. Einig waren sich alle Gruppen, dass sie beim nächsten FMA Festival mehr Teilnehmer/innen aus ihren jeweiligen Ländern mitbringen wollen, da sie alle eine tolle Erfahrung in dieser einen Woche Arnistraining auf den Philippinen gemacht haben…

Auch wir vom DAV versuchen, beim 8. FMA Festival wieder mit einer starken Beteiligung dabei zu sein. Es wird Ende Februar / Anfang März 2016 stattfinden und wir wollen es an einem einen sehr attraktiven Trainingsort stattfinden lassen, so dass allein die Bilder der Insel den Wunsch: “Da muss ich auch hin” aufkommen lassen. Und zwar auch für die Partner und Partnerinnen der Teilnehmer/innen.

Wenn die Insel, die wir uns vorstellen klappt, wird das sehr attraktiv. Wir werden versuchen, den genauen Trainingszeitraum und den Ort des 8. FMA Festivals bis Ende 2014 bekannt zu geben, so dass man langfristig planen kann.

Und dann können wir wieder sagen: Mabuhay Philippines (dann aber mit Pass 🙂 )

(C) Text und Fotos: Dieter Knüttel, 09/2014
(C) Text und Fotos: Sven Barchfeld, 09/2014

DEUTSCHER ARNIS VERBAND e.V.

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Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichtes Braunschweig unter der Nr. 130292

Herr Sven Barchfeld (1. Vorsitzender)
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