Lehrgang in Israel

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Nach meinem ersten Lehrgang in Tel Aviv Anfang 2008 war es wieder soweit. Eingeladen wurde ich von Guy Rafaeli, den in 2002 in Buffalo, USA beim Modern Arnis Symposium kennengelernt hatte und Noa Shermister, die ich 2006 auf dem 3. FMA Festival in Tagaytay, Philippinen zum ersten Mal traf. Noa war inzwischen auf vielen DAV Lehrgängen und hat besonders zu unseren Münchner und Berliner Gruppen ein besonderes Verhältnis aufgebaut. Das zeigt sich daran, dass etliche Mitlieder dieser Gruppen Noa schon in Israel besucht haben und umgekehrt. 
 
Aber zurück zu meinem Lehrgang. Das Besondere für mich war, dass meine Frau Bea mich begleitet hat. Deshalb wurde dies auch eine 6-Tage-Reise und nicht nur ein Wochenend-Trip. Und es wurde auch eine Kulturreise, was in Israel allerdings auch nicht besonders schwer ist. 
 
Nachdem wir Donnerstag nach Mitternacht in Tel Aviv angekommen sind, hat uns Noa Donnerstag morgens abgeholt und wir haben eine Tour durch das alte Jaffa südlich von Tel Aviv gemacht. Enge Gassen alte Märkte kennzeichnen das Bild dieser uralten Stadt. Abends haben wir in einem arabischen Restaurant in Jaffa mit Guy, Noa und Baruch, auch bekannt aus verschiedenen DAV Veranstaltungen an denen er schon teilgenommen hat, gegessen. Dort wurden in einer irrwitzigen Geschwindigkeit ca. 20-25 Vorspeisen aufgetischt (keine Übertreibung) und auch immer wieder nachgefüllt. Alles extrem lecker. Als man dann richtig satt war (man wollte ja alles mal probiert haben) kam das Hauptgericht. Puh… 
 
 
    
 
 
Freitagvormittag fand der Lehrgang statt (in Israel ist das Wochenende Freitag und Samstag. Sonntag ist wieder ein voller Arbeitstag). Das Problem war, dass an diesem Tag der Tel Aviv Marathon mit 40.000 Teilnehmer/innen stattfand und Tel Aviv sehr weiträumig abgesperrt war. Neta, die Schwester von Noa und John Escudero, ein Meister des Lightning Scientific Arnis aus den Philippinen, der mit Neta verheiratet ist, haben mich abgeholt. Normalerweise dauert die Fahrt 10 Minuten, durch die Absperrungen hat sie fast 40 Minuten gedauert. 
 
 
Noa war besorgt, und hat gehofft, dass mindestens 16 Teilnehmer/innen trotz des Verkehrsproblems des Marathons da sein werden (die israelische FMA Szene ist sehr klein). Letztendlich wurden es 27 Teilnehmer/innen (auch John Escudero und 2 FCS Israel Mitglieder nahmen teil). Ein echter Erfolg. 
 
Auf dem Lehrgang gab ich nach dem Anfang der Erklärung der Modern Arnis Schlagtechnik mit Vorspannung, hauptsächlich Tapi Tapi unterrichtet, was Guy und Noas Wunsch entsprach, da sie hauptsächlich mit Klingenwaffen trainieren. Sie haben praktisch kein Tapi Tapi (bis jetzt). Hier habe ich teilweise das Presas-Trapping, aber auch Eingänge aus dem Abanico Corto in Hebel unterrichtet. Das hat allen viel Spaß gemacht und sie haben sehr engagiert und begeistert trainiert. So vergingen die 5 Stunden wie im Flug. 
 
Abends waren wir bei Noa und Netas Mutter eingeladen und zusammen mit ihnen, John und Baruch haben wir ein traditionelles Schabbat Abendbrot gegessen. Sehr locker und sehr nett. Dann wurde uns die Waffensammlung von Noas verstorbenem Vater gezeigt. Ein Museum!!! Er war Mitbegründer des israelischen historischen Waffen Sammler Verbandes und hat in seinem Haus ca. 200 historisch Schwerter unter anderem aus Indonesien, Thailand, Philippinen, Indien, Butan, Afrika und natürlich aus Japan. Sicherlich auch noch aus anderen Ländern. Sehr beeindruckend.
 
 
Am Samstag hat Guy uns Jerusalem gezeigt. Abgesehen davon, dass er sehr nett und ein hervorragender Kampfkünstler ist, ist er ein wandelndes Geschichtsbuch der zu allem historische Geschichten aber auch zur aktuellen Situation sehr interessante und für uns auch neue Sichtweisen parat. Sehr interessant und erhellend. 
 
 
    
 
Sonntag haben wir einen Ausflug ans tote Meer gemacht und dabei auch die Festung Massada besichtigt, die vor 2000 Jahren 3 Jahre von den Römern belagert wurde. Die Geschichte wurde mit Peter O’Toole in der Hauptrolle von Hollywood verfilmt. Alles sehr beeindruckend. Im toten Meer haben wir dann natürlich auch gebadet. Durch den 10fach höheren Salzgehalt schwamm man auf dem Wasser wie ein Tischtennisball. Sehr witzig! 
 
An unserem letzten Tag haben Guy und Noa uns den Norden Israels gezeigt. Ein Ausflug nach Acco und Haifa. Die alte Stadt Acco hatte viele Festungen der Kreuzritter zu bieten mit unglaublich großen Räumen und engen Fluchttunneln. Eine Stadt, die selbst Napoleon nicht einnehmen konnte. 
 
Am Dienstag ging es dann zurück nach Deutschland von einer sehr interessanten Israel Reise. 
 
Vielen Dank an Noa und Guy, die hervorragende Gastgeber waren und die uns eine unvergessliche Reise ermöglichten. Auf ein baldiges Wiedersehen in Deutschland oder in Israel. 
 
 
(C) Text und Fotos: Datu Dieter Knüttel, 03/2014

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